„Bis Dienstag morgen Straßenkämpfe"
Die Räumung der Mainzer Straße (1990) in den Berliner Tageszeitungen.
Am Morgen des 14. November 1990 wurden die besetzten Häuser in der Mainzer Straße im Ostberliner Bezirk Friedrichshain von einem Großaufgebot der Polizei geräumt. Am folgenden Tag dominierten Bilder der Eskalation die Titelseiten der Berliner Lokalzeitungen. Während Schlagzeilen wie „Der blutige Häuser-Kampf in Berlin" (B.Z.) den Konflikt dramatisierten, zeigten die Zeitungsseiten überwiegend eine scheinbar klare Ordnung: Aktivist:innen als gewalttätige Störer:innen, Polizist:innen als Hüterinnen der Sicherheit.
Der Vortrag beleuchtet die medialen Darstellungen dieser Räumung und fragt, wie Bilder und Texte zur Legitimation von Macht und zur Marginalisierung alternativer Perspektiven beitrugen. Im Fokus stehen die Verflechtungen von Polizei, Politik und Wohnungsmarkt und die Frage, wie journalistische Berichterstattung die Interessen dieser Akteure stützte. Gleichzeitig wird gezeigt, wie die hegemonialen Narrative der frühen Wiedervereinigung - zwischen sozialistischen und neoliberalen Ideologien - in der mediale Codierung des Konflikts zum Ausdruck kamen. Welche Spuren hinterlässt diese Konstruktion von Gewalt, Ordnung und Legitimität in unserem Verständnis der Ereignisse vom November 1990?
Info:
Vortrag während der Tagung "Fotografie und Gesellschaften" im Februar 2025 an der Folkwang Universität der Künste Essen. Sanaa-Gebäude.
„Bis Dienstag morgen Straßenkämpfe"
Die Räumung der Mainzer Straße (1990) in den Berliner Tageszeitungen.
Am Morgen des 14. November 1990 wurden die besetzten Häuser in der Mainzer Straße im Ostberliner Bezirk Friedrichshain von einem Großaufgebot der Polizei geräumt. Am folgenden Tag dominierten Bilder der Eskalation die Titelseiten der Berliner Lokalzeitungen. Während Schlagzeilen wie „Der blutige Häuser-Kampf in Berlin" (B.Z.) den Konflikt dramatisierten, zeigten die Zeitungsseiten überwiegend eine scheinbar klare Ordnung: Aktivist:innen als gewalttätige Störer:innen, Polizist:innen als Hüterinnen der Sicherheit.
Der Vortrag beleuchtet die medialen Darstellungen dieser Räumung und fragt, wie Bilder und Texte zur Legitimation von Macht und zur Marginalisierung alternativer Perspektiven beitrugen. Im Fokus stehen die Verflechtungen von Polizei, Politik und Wohnungsmarkt und die Frage, wie journalistische Berichterstattung die Interessen dieser Akteure stützte. Gleichzeitig wird gezeigt, wie die hegemonialen Narrative der frühen Wiedervereinigung - zwischen sozialistischen und neoliberalen Ideologien - in der mediale Codierung des Konflikts zum Ausdruck kamen. Welche Spuren hinterlässt diese Konstruktion von Gewalt, Ordnung und Legitimität in unserem Verständnis der Ereignisse vom November 1990?
Info:
Vortrag während der Tagung "Fotografie und Gesellschaften" im Februar 2025 an der Folkwang Universität der Künste Essen. Sanaa-Gebäude.