"Fotografie und Gesellschaften"
Tagung an der Folkwang Universität der Künste Essen (Februar 2025)
Fotografische Bilder durchziehen unseren Alltag und sind untrennbar mit gesellschaftlichen Vorgängen verwoben. Wir alle agieren dabei zugleich als Konsument*innen und Produzent*innen dieser Bilderwelten. Dabei reflektieren und formen Bilder gesellschaftliche Prozesse und befinden sich selbst in einem ständigen Wandel, der sich entlang kultureller und sozialer Formationsprozesse vollzieht.
Der Workshop „Fotografie und Gesellschaften“ beleuchtet, wie fotografische Bilder historische Narrative formen, soziale Identitäten prägen und kulturelle Prozesse beeinflussen. Dabei wird deutlich, dass Fotografie und Gesellschaft nicht voneinander zu trennen sind, sondern in einem sich gegenseitig bedingenden Verhältnis stehen: Gesellschaften beeinflussen die Bildproduktion, während fotografische Bilder wiederum gesellschaftliche Perspektiven und Werte sichtbar machen und befragen.
Im Zentrum der Vorträge steht die Auseinandersetzung mit der Frage, wie fotografische Bilder historische, kulturelle und soziale Strukturen beeinflussen, reflektieren oder transformieren. Die Beiträge verbinden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und zeigen, dass Fotografie ein dynamisches Medium ist, das stets im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen betrachtet werden muss. Stopover verstehen wir dabei als Plattform, die das transformative Potential fotografischer Bilder im gesellschaftlichen Kontext beleuchtet und zur Diskussion stellt.
Fenna Akkermann untersucht in ihrem Beitrag die Darstellungstraditionen der Arktisfotografie im Spannungsfeld von Vergangenheit und Gegenwart. Dabei greift sie auf Bildmaterial früher Arktisexpeditionen zurück und wirft einen Blick auf aktuelle fotografische Arbeiten zu diesem Themenkomplex. Frank Arens versteht kriegerische Auseinandersetzungen als eine Konstante in der Existenz von Gesellschaften. Anhand von Kriegsgefangenenfotografien untersucht er das komplexe Themenfeld zwischen Propaganda und Dokumentation. Franziska Derksen befasst sich mit der Rolle des Passbildes und wie dieses vermeintlich kleine Abbild einer Person die Gesellschaft strukturiert. Lara Sariaydin untersucht, wie Fotografie im Rahmen von Inklu-sionsdiskursen über die visuelle Erfahrung im Museum hinaus zugänglich gemacht werden kann. Felix Schmale analysiert die Räumung der Mainzer Straße in Berlin anhand von Lokalzeitungen und deren Rolle als Träger hegemonialer Narrative der Wendezeit.
Abgerundet werden die Beiträge durch ein Podiumsgespräch mit Miriam Zlobinski. Unter den Stichworten Publizieren, Vernetzen und Ausstellen nähern wir uns dem Themenkomplex von Fotografie in der Öffentlichkeit. Zlobinski ist Mitbegründerin und Mitglied der Chefredaktion von "Revue – Magazin für Fotografie und Wahrnehmung" sowie Mitglied der interdisziplinären Arbeitsgruppe »Foto:Diskurs«.
(Vorwort + thematische Einführung: Felix Schmale)
"Fotografie und Gesellschaften"
Tagung an der Folkwang Universität der Künste Essen (Februar 2025)
Fotografische Bilder durchziehen unseren Alltag und sind untrennbar mit gesellschaftlichen Vorgängen verwoben. Wir alle agieren dabei zugleich als Konsument*innen und Produzent*innen dieser Bilderwelten. Dabei reflektieren und formen Bilder gesellschaftliche Prozesse und befinden sich selbst in einem ständigen Wandel, der sich entlang kultureller und sozialer Formationsprozesse vollzieht.
Der Workshop „Fotografie und Gesellschaften“ beleuchtet, wie fotografische Bilder historische Narrative formen, soziale Identitäten prägen und kulturelle Prozesse beeinflussen. Dabei wird deutlich, dass Fotografie und Gesellschaft nicht voneinander zu trennen sind, sondern in einem sich gegenseitig bedingenden Verhältnis stehen: Gesellschaften beeinflussen die Bildproduktion, während fotografische Bilder wiederum gesellschaftliche Perspektiven und Werte sichtbar machen und befragen.
Im Zentrum der Vorträge steht die Auseinandersetzung mit der Frage, wie fotografische Bilder historische, kulturelle und soziale Strukturen beeinflussen, reflektieren oder transformieren. Die Beiträge verbinden Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und zeigen, dass Fotografie ein dynamisches Medium ist, das stets im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen betrachtet werden muss. Stopover verstehen wir dabei als Plattform, die das transformative Potential fotografischer Bilder im gesellschaftlichen Kontext beleuchtet und zur Diskussion stellt.
Fenna Akkermann untersucht in ihrem Beitrag die Darstellungstraditionen der Arktisfotografie im Spannungsfeld von Vergangenheit und Gegenwart. Dabei greift sie auf Bildmaterial früher Arktisexpeditionen zurück und wirft einen Blick auf aktuelle fotografische Arbeiten zu diesem Themenkomplex. Frank Arens versteht kriegerische Auseinandersetzungen als eine Konstante in der Existenz von Gesellschaften. Anhand von Kriegsgefangenenfotografien untersucht er das komplexe Themenfeld zwischen Propaganda und Dokumentation. Franziska Derksen befasst sich mit der Rolle des Passbildes und wie dieses vermeintlich kleine Abbild einer Person die Gesellschaft strukturiert. Lara Sariaydin untersucht, wie Fotografie im Rahmen von Inklu-sionsdiskursen über die visuelle Erfahrung im Museum hinaus zugänglich gemacht werden kann. Felix Schmale analysiert die Räumung der Mainzer Straße in Berlin anhand von Lokalzeitungen und deren Rolle als Träger hegemonialer Narrative der Wendezeit.
Abgerundet werden die Beiträge durch ein Podiumsgespräch mit Miriam Zlobinski. Unter den Stichworten Publizieren, Vernetzen und Ausstellen nähern wir uns dem Themenkomplex von Fotografie in der Öffentlichkeit. Zlobinski ist Mitbegründerin und Mitglied der Chefredaktion von "Revue – Magazin für Fotografie und Wahrnehmung" sowie Mitglied der interdisziplinären Arbeitsgruppe »Foto:Diskurs«.
(Vorwort + thematische Einführung: Felix Schmale)